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Einblicke in die Japanforschung auf der Connichi 2024

Vom 06. September bis 08. September fand in Wiesbaden die Connichi statt. Anders als andere Großveranstaltungen, die sich der japanischen Populärkultur widmen, bietet die Connichi neben den bekannten Konsummöglichkeiten um Manga, Anime, Merchandise und japanisches Essen auch die Plattform für Veranstaltungen zwecks Kultur- und Wissensvermittlung. ©Mirco Heller So gibt es jedes Jahr die Japanforschung im Programm der Vorträge und Workshops. In diesem Jahr war Düsseldorf mit Vorträgen von aktuellen und ehemaligen Dozierenden des Instituts Modernes Japan besonders zahlreich präsent. Wir möchten euch hier ein paar Einblicke von der Connichi und von den Vorträgen geben.

Über unheimliche Wesen in Japan

Wie heißen die weißgekleideten, langhaarigen Geister, die wir aus japanischen Horrorfilmen wie Ringu kennen? Was ist der Unterschied zu anderen gruseligen Gestalten wie den Kappa, Oni oder Tengu? Der bekannteste Text zur „Klassifizierung“ unheimlicher Wesen in Japan findet sich in Yanagita Kunios Yôkai Dangi („Rede über Yôkai“). Der Volkskundler Yanagita unternimmt dort den Versuch, Kriterien für die Unterscheidung von bakemono (bzw. yôkai) und yûrei zu finden – eine Textstelle, die von gegenwärtigen japanischen „Geisterforschern“ viel zitiert wird. In meinem Seminar „Über das Unheimliche in der japanischen Kultur“ haben sich die Studierenden diesen Text nun in Gruppen vorgenommen und in nur einer Sitzung eine deutsche Übersetzung angefertigt. Die Studierenden, die teilweise noch nicht sehr lange Japanisch lernen, haben sich wacker geschlagen und den schwierigen Text, von dem es weder eine offizielle deutsche noch englische Übersetzung gibt, gut übertragen. Für alle, die schon immer wissen wollten, vor welchen Wesen man sich nun fürchten muss und vor welchen nicht, hier nun das letzte Woche Donnerstag entstandene Werk: Zwischen obake und yûrei gibt es ziemlich klare Unterschiede, die wohl …