Shūshoku Katsudō: Der Stress der Jobsuche für Japans Studierende – Ein Bericht von Marcel Kübert
Dieser Beitrag widmet sich der Vereinbarkeit von universitären Verpflichtungen, der Jobsuche und dem Privatleben von Studierenden in Japan. Der folgende Bericht wurde vom Bachelorstudierenden Marcel Kübert im Rahmen des von Mirco Heller geführten STM-Seminars „Wenn ich nur Zeit hätte – Die (Un)Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Japan“ verfasst. Japanische Universitäten als sichere Häfen? Der Historiker Christopher Lasch prägte in seinem Buch ‚Haven in a Heartless World‘ das Bild eines sicheren Hafens und stellte das Zuhause und die Familie als Rückzugsort für das arbeitende Individuum dar. Dieses Bild wurde bisher bereits hinlänglich – insbesondere aus einer feministischen und genderwissenschaftlichen Perspektive heraus – dekonstruiert, weshalb das Verständnis von Hausarbeit, Erziehungsarbeit und weiteren häuslichen Verpflichtungen als Care-Arbeit immer mehr Anerkennung findet. Doch trotz der wissenschaftlichen Aufarbeitung bleibt die Metapher in den Köpfen verankert, weshalb sichere Häfen noch immer ausgerufen werden. So sind es in Japan die Universitäten selbst, denen oft nachgesagt wird, für japanische Studierende ein Refugium zu sein, an dem man sich noch einmal ausleben kann, bevor man in die harte Arbeitswelt geworfen wird. All das …