Marleen Eikemeier studiert bei uns im Bachelor Modernes Japan und berichtet über Ihren Nebenjob an der Immermannstraße, bei einem der wohl bekanntesten Läden in „Little Tokyo“…
Nach meinem Auslandsaufenthalt in Japan merkte ich schnell, wie sehr mir der tägliche Sprachaustausch fehlte. In Japan hatte ich schnell Fortschritte gemacht und viel Spaß daran gefunden, meine Sprachkenntnisse immer weiter zu verbessern. Ich überlegte, wie ich neben dem Lernen mit Büchern auch in Deutschland weiter Sprachpraxis sammeln könnte, und kam auf die Idee, mich auf der Immermannstraße nach einem Nebenjob umzuschauen. Da ich online keine Stellenanzeigen gefunden hatte, druckte ich einen Lebenslauf aus, verfasste ein kurzes Motivationsschreiben und machte mich auf den Weg zur Immermannstraße. Es kostete mich zunächst ein wenig Überwindung, die Mitarbeiter*innen der japanischen Restaurants direkt anzusprechen, aber nach kurzer Zeit hatte ich schon erste Kontakte geknüpft. Ein paar Tage später hatte ich mein Bewerbungsgespräch bei Takumi und wieder ein paar Tage später meinen ersten Probearbeitstag.

Meine Aufgaben als Servicekraft bei Takumi First
Ich bin bei Takumi als Kellnerin angestellt und arbeite auf Minijob-Basis. Zu meinen Aufgaben gehören das Aufnehmen von Bestellungen, das Aufräumen und Saubermachen von Tischen sowie das Servieren von Ramen, Beilagen und Getränken. Je nach Schicht gehören auch der Aufbau am Anfang des Tages oder das Aufräumen am Ende dazu.
Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich in den ersten Tagen mit der Menge an Aufgaben und dem Tempo im Laden ziemlich überfordert war. Wer schon einmal bei Takumi war, weiß, dass zu fast jeder Uhrzeit eine Schlange von Menschen vor der Tür auf einen Tisch wartet. Dies spiegelt sich im Restaurant wider und alle Mitarbeiter*innen sind konzentriert und arbeiten zusammen in einem schnellen Tempo, um den Ansturm zu meistern. Genau das ist auch der Schlüssel: Alle arbeiten zusammen und können sich aufeinander verlassen. Ich habe schnell gemerkt, dass die positive Atmosphäre bei der Arbeit ausschlaggebend dafür ist, dass alles so gut funktioniert, und dass es gar nicht so stressig ist, wie es anfangs schien. Mittlerweile bin ich gut eingearbeitet, habe mich an das Tempo und die Aufgaben gewöhnt und es macht Spaß, Teil von Takumi zu sein.
Trotz allem sollte man nicht unterschätzen, dass die Arbeit körperlich anstrengend ist. Wer sich für diesen Job entscheidet, sollte Spaß an viel Bewegung haben.

Der Bezug zum Studium
Während der Arbeit spreche ich mit meinen Kolleg*innen fast ausschließlich Japanisch und ich bin eine der wenigen Mitarbeiterinnen, die Japanisch nicht als Muttersprache sprechen. Auch das Bewerbungsgespräch fand bereits auf Japanisch statt.
Am Anfang habe ich nicht alles verstanden, besonders die speziellen Begriffe, die meine Kolleg*innen in Bezug auf ihre Aufgaben im Service oder in der Küche verwendet haben. Mittlerweile bin ich in meinen Sprachkenntnissen sicherer geworden und kenne die wichtigsten Begriffe für meine Arbeit. In den Pausen habe ich auch immer wieder die Gelegenheit, mit Kolleg*innen über andere Themen ins Gespräch zu kommen. Der Austausch mit meinen japanischen Kolleg*innen motiviert mich sehr, weiter an meinen Japanisch-Kenntnissen zu arbeiten, um mich irgendwann ganz fließend mit ihnen unterhalten zu können. Für mich ist der Nebenjob eine tolle Ergänzung zum Studium – insbesondere, wenn man die Sprachkurse bereits abgeschlossen hat und nach einer Möglichkeit sucht, weiter an seinem Japanisch zu arbeiten. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass Studierende, die gerade den dritten oder vierten Sprachkurs belegen und somit bereits über gute Grundkenntnisse verfügen, von einem Nebenjob an der Immermannstraße profitieren könnten.

Japantag 2025
Vor einer Woche habe ich zum ersten Mal am Japantag gearbeitet, was für mich ein besonderes Erlebnis war. Zuvor war ich als Teenager ein paar Mal auf dem Japantag gewesen, sodass ich mir ungefähr vorstellen konnte, was auf mich zukommt. Aber als Mitarbeiterin mittendrin zu sein, war eine ganz neue Erfahrung. Da es an Wochenenden bei Takumi sonst auch oft voll ist, fühlte ich mich ganz gut vorbereitet. Trotzdem war ich etwas nervös, ob ich die Masse an Menschen gut meistern würde. Schon auf dem Weg zur Arbeit musste ich mich durch die Menschenmassen auf dem Gehweg vor Takumi drängen. Trotz meiner vorherigen Erfahrungen war ich beeindruckt, wie viele Menschen vor Ort waren. Tatsächlich verlief der Arbeitstag weniger stressig, als ich erwartet hatte. Es waren fast alle Mitarbeiter*innen vor Ort und jeder hatte seinen festen Platz. So war alles sehr gut organisiert und verlief geordnet. Besonders Spaß gemacht hat die Interaktion mit Kund*innen, die teilweise von weit hergekommen waren, um an diesem Tag bei Takumi Ramen zu essen. Auch die vielen verschiedenen Cosplays bei der Arbeit anschauen zu können, hat viel Spaß gemacht. So endete der Arbeitstag für mich fast wie jeder andere, nur war ich dieses Mal etwas erschöpfter. Vor allem war ich aber glücklich, diesen Tag gemeistert zu haben und mittendrin gewesen zu sein.
Ein Bericht von Marleen Eikemeier.
Weitere Infos zu Takumi und dazugehörigen Restaurants findet man unter folgendem Link: https://brickny.com
