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Bericht: Nebenjob im Hotel Asahi

Von unserer Alumna Lara Herrera

Arbeiten während des Studiums – für viele Studierende ist das zwar aus finanzieller Sicht notwendig, jedoch werden Nebenjobs eher weniger als eine praktische Ergänzung des Studiums angesehen. Nebenjobs können zeitintensiv sein, weshalb sich Studierende oft gegen einen Job entscheiden, um sich erstmal ganz auf ihr Studium konzentrieren zu können. Diese Gedanken hatte auch ich, bevor ich im Oktober 2015 mein Studium begann.

Da ich bereits vor dem Studium ein bisschen Japanisch sprechen konnte, hatte ich die Idee, mir einen Nebenjob zu suchen, in dem ich meine Japanischkenntnisse einsetzen und verbessern könnte. Düsseldorf war natürlich der ideale Ort, um diesn Plan umzusetzen. Nach einer kurzen Recherche bin ich auf eine Stellenanzeige des Hotel Asahi gestoßen. Ich habe mich beworben und habe zeitgleich mit dem Beginn meines Studiums angefangen dort als Aushilfskraft zu arbeiten.

Meine Aufgaben als Aushilfe im Hotel Asahi

Meine Aufgaben als Aushilfe waren sehr vielfältig, haben sich aber hauptsächlich auf Gästebetreuung an der Rezeption beschränkt: Gäste ein- und auschecken, Reservierungen entgegennehmen, Gäste über Freizeitangebote oder Sehenswürdigkeiten informieren, Emails beantworten, Telefonanrufe annehmen, und vieles mehr. Das Hotel Asahi ist ein beliebtes Hotel unter japanischen Geschäftsreisenden, die aufgrund der hohen Anzahl an japanischen Unternehmen in Düsseldorf keine Seltenheit sind. Sie machen daher einen Großteil der Gäste aus und ich konnte dementsprechend meine Japanischkenntnisse einsetzen und verbessern.

Meine japanischen Kolleg:innen haben mir vom ersten Tag an die wichtigsten Redewendungen beigebracht, sodass ich schon bald die komplette Gästebetreuung auf Japanisch übernehmen konnte. Vor allem die japanische Höflichkeitssprache (Keigo) machte mir am Anfang zu schaffen, jedoch war das dank der Hilfe meiner Kolleg:innen nach kurzer Zeit kein Problem mehr. Als Gegenleistung habe ich ihnen dann oft mit ihrem Deutsch oder Englisch geholfen.

Am interessantesten waren die Messezeiten. Düsseldorf ist einer der wichtigsten Messeorte Deutschlands. Je nach Art der Messe nahmen viele japanische Unternehmen an der Messe teil und deren Mitarbeiter:innen übernachteten dann oft bei uns. Das war zwar immer sehr stressig, bot aber einen sehr interessanten Einblick in die japanische Geschäftswelt.

Japanbezogene Nebenjobs und das Studium Modernes Japan

Wie bereits oben erwähnt, haben Nebenjobs unter Studierenden oft den Ruf sich eher negativ auf das Studium auszuwirken. Ich kann dem auf keinen Fall zustimmen. Gerade wenn sich der Nebenjob inhaltlich gut mit dem Studium kombinieren lässt, ist Arbeiten neben dem Studium sehr vorteilhaft. Durch meine Beschäftigung im Hotel Asahi hat sich mein Japanisch drastisch verbessert. Vor allem als wir dann endlich im Unterricht Keigo durchgenommen haben, kannte ich die meisten Regeln bereits und musste nicht mehr so viel Zeit ins Lernen investieren.

Darüber hinaus haben sich aus den Bekanntschaften mit meinen japanischen Kolleg:innen viele Freundschaften entwickelt, die zum Teil noch bis heute bestehen. Beispielsweise hat eine ehemalige japanische Kollegin die erste Woche meines Auslandsjahres in Tokyo um einiges erleichtert: Ich durfte mit ihrer Familie wohnen, sie hat mir die wichtigsten Grundlagen für das Leben in Tokyo beigebracht und mir viele Orte gezeigt. Ohne sie wäre die erste Zeit meines Auslandstudiums mit Sicherheit sehr viel schwieriger gewesen.

Ein japanbezogener Nebenjob lohnt sich also meiner Ansicht nach für alle MoJa-Student:innen. Es gibt in Düsseldorf und Umgebung sehr viele Möglichkeiten als Student:in, in einem japanischen Restaurant, Hotel, oder Unternehmen zu arbeiten. Das ist einer der Gründe, warum sich das Japanologie Studium an der Heinrich-Heine-Universität besonders lohnt.