Am 1. Juni war es soweit: Auf dem japanischen Filmfestival Nippon Connection in Frankfurt wurde der Kurzfilm „Beyond the Tip of Her Tongue“ (したさきのさき, Shitasaki no saki), den Bachelor- und Master-Studierende unseres Institutes in Kooperation mit der Japan Visualmedia Translation Academy (JVTA) ins Englische übersetzt und untertitelt haben, als Europapremiere aufgeführt. Drei MA-Studentinnen waren für uns dabei und berichten hier von den Ereignissen vor Ort.
Das Festival war sehr gut besucht und bot ein abwechslungsreiches, interessantes Programm, das nicht nur Filmvorführungen von Klassikern, Animations-, Kurz- oder Indie-Filmen beinhaltete, sondern auch ein großes Angebot an Workshops, Vorträgen und Veranstaltungen rund um die Themen Film und Japan.
Auch wir (Rahel Niedermann, Diana Casanova und Denise Schieberl) sind zur Aufführung gekommen und haben dort zunächst Vertreter der JVTA getroffen, allen voran Herr Ishii, der uns im Rahmen des Untertitelungsseminars maßgeblich angeleitet und unterstützt hat. Er drehte mit uns kleine Interviews über unsere Erfahrungen mit dem Untertitelungsseminar und dann ging es auch schon zur Vorführung ins Naxos-Kino. Dort trafen wir erstmals auf Regisseur Kôhei Nakayama, Schauspielerin Ryôka Neya und weitere Mitwirkende von Shitasaki no saki. Alle waren unglaublich freundlich und wirkten dankbar, dass ihr Film für unser Projekt und die Nippon Connection ausgewählt wurde. Wir haben uns mit allen unterhalten, zusammen Fotos gemacht und uns auch über den Film und unsere Theorien und Meinungen dazu ausgetauscht.
Beim Einlass überraschte uns vor allem die Zahl der Zuschauer. Es war schön zu sehen, dass Shitasaki no saki und die zwei weiteren Kurzfilme, die direkt im Anschluss gezeigt wurden, sich nicht weniger Beliebtheit erfreuten als Filme in ‚Standard-Länge‘.
Zu Beginn gab eine kurze Einführung seitens des Veranstalters, der uns, wie auch Herrn Ishii, Neya und Nakayama für eine kurze Selbstvorstellung und Kommentare zum Film auf die Bühne bat. Natürlich waren wir sehr nervös und hofften, dass den Zuschauern der Film und unsere Untertitel gefallen würden, denn schließlich hatte der ganze Kurs hart daran gearbeitet, möglichst perfekte Übersetzungen zu liefern. Diese Arbeit jetzt auf der großen Leinwand zu sehen war ein tolles Gefühl, das uns mit ein wenig Stolz erfüllt hat.
Da wir den Film und seine Wendungen bereits kannten, achteten wir eher darauf, wie das Publikum auf ihn bzw. auf unsere Übersetzungen reagieren würde. Den Zuschauern schien der Film zu gefallen, was auch die anschließende Q&A-Runde mit Regisseur Kôhei Nakayama und Darstellerin Ryôka Neya zeigte. Dabei kamen auch interessante Fakten ans Licht: Beispielsweise, dass die Figur der Protagonistin Saki aus den eigenen „Gefühlen eines jungen Mädchens“ (otomegokoro) des Regisseurs entsprungen sei. Anschließend ließen wir den Abend bei einem gemeinsamen Essen mit den JVTA-Mitgliedern ausklingen.
Alles in allem hatten wir eine Menge Spaß an diesem Tag und empfinden es als ein großartiges Gefühl, dass die Arbeit, die der ganze Kurs geleistet hat, auf diese Weise gewürdigt und von allen Seiten gelobt wurde. Wir möchten uns von Herzen bei allen von JVTA und den anderen Kursmitgliedern, die leider nicht zur Nippon Connection kommen konnten, für ihren Fleiß und ihr Engagement bedanken!
Für alle, deren Interesse an Regisseur Kôhei Nakayama geweckt wurde: auf Youtube kann man seinen neuesten Kurzfilm „Kami Yado Swan“ (mit englischen Untertiteln) sehen!
Rahel Niedermann, Diana Casanova und Denise Schieberl
[…] im Jahr 2020 erneut Gastgeberin eines Untertitelungsseminars sein zu dürfen. Schon 2017 und 2018 haben wir in Seminaren japanische Filme untertitelt, die dann beim Filmfestival Nippon Connection […]
[…] Connection in Frankfurt gezeigt wird. Nach den tollen Erfolgen in den vergangenen Jahren (2017, 2018, 2020) freuen wir uns sehr darüber, die Kooperation fortsetzen zu […]