Institutsleben

Zwei neue Buchpublikationen

Wir freuen uns zwei neue Buchpublikationen aus unserem Institut vorzustellen!

Die Neuerscheinung „Japanische Populärkultur und Gender. Ein Studienbuch“, herausgegeben von Michiko Mae, Elisabeth Scherer und Katharina Hülsmann, befasst sich mit Themen rund um Manga und Anime, terebi dorama (japanischen Fernsehserien), kreativer Fan-Praxis (wie dôjinshi und Fanfiction) und Gender-Spielen (Cosplay und TRPG).

Mae, Michiko; Scherer, Elisabeth; Hülsmann, Katharina (Hg., 2016): Japanische Populärkultur und Gender. Ein Studienbuch. Wiesbaden: Springer VS.
ISBN 978-3-658-10062-9

Seit den 1990er Jahren erlebt die japanische Populärkultur einen weltweiten Boom und prägt das Bewusstsein und Verhalten, die Kommunikation und das Alltagsleben vieler junger Menschen. Sie öffnet Räume, in denen neue Geschlechterkonstellationen erprobt und mit neuen Lebensformen experimentiert werden kann. Inwiefern dieses Experimentieren mit Geschlechterrollen und der subversive Umgang mit Genderkonstellationen charakteristisch sind für Manga, Anime, TV-Serien, Cosplay, Tischrollenspiele oder Fanfiction, zeigen die Beiträge in diesem Band. Sie machen allerdings auch deutlich, wie sich die japanische Populärkultur am Massengeschmack orientiert und durch Konsumindustrie und Kommerz beeinflusst wird. Dadurch werden bestehende Geschlechterbilder reproduziert, die den Status quo bestätigen. Aber gerade in dieser Ambivalenz, in Brüchen und Widersprüchen zeigt sich, welches Potential die Analysen populärkultureller Produkte nicht nur für die Weiterentwicklung der Kultur- und Medienforschung, sondern auch der Genderforschung erschließen können.

Auf jeden Fall mehr als einen Blick wert ist die Publikation der Dissertation von Nora Kottmann, „Heirat in Japan. Romantische und solidarische Beziehungswelten im Wandel“, die vor kurzem im Springer VS erschienen ist. Anhand von spannenden und interessanten Interviews erhält der Leser einen tiefgreifenden Einblick in das Thema.

Kottmann, Nora (2016): Heirat in Japan. Romantische und solidarische Beziehungswelten im Wandel. Wiesbaden: Springer VS.
ISBN 978-3-658-14009-0

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der stark problematisierten Veränderungen des Heiratsverhaltens untersucht Nora Kottmann die Bedeutung der Heirat für junge Erwachsene und deren Lebensentwürfe in Japan. Mittels einer qualitativen Interviewstudie zeigt sie einerseits die anhaltende Bedeutung der Heirat auf, andererseits legt sie jedoch auch ‚neue‘ Lebensentwürfe – basierend auf unterschiedlichen romantischen und solidarischen Beziehungsformen – offen. Erstmals beleuchtet die Autorin hierbei die von der bisherigen Forschung vernachlässigten Themenbereiche „Liebe“, „Partnerschaft“ und „Freundschaft“. Damit bietet sie einen umfassenden Einblick in die sich wandelnde Institution der Heirat und das dieser zugrunde liegende, in Veränderung begriffene Familien- und Gesellschaftssystem im Japan der Gegenwart.

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