Berlinale-Nachlese: Sona – the Other Myself
Ein großer Pluspunkt der Berlinale ist es, durch Filme Einblicke in Länder und Gesellschaften zu bekommen, zu denen man normalerweise keinen Zugang hat. Schon allein deshalb ist der Dokumentarfilm Sona – the Other Myself (2009) ein lohnender Film. Wo sonst kann man ein Nordkorea abseits von Militärparaden und Propaganda erleben und am Leben einer ganz normalen Familie in Nordkorea teilhaben? Zwar dringt das Politische auch in das gezeigte Privatleben ein, z.B. wenn die kleine Sona vor der Kamera Lieder über den „großen Führer Nordkoreas“ singt. Zudem ist Yangs Familie durch ihren engen Kontakt mit Japan auch nicht unbedingt typisch. Dennoch kann man ein Nordkorea erleben, das in der Berichterstattung der Medien sonst kaum einen Platz findet. Sona – the Other Myself (ソナ、もうひとりの私) ist der zweite Dokumentarfilm der Japankoreanerin Yang Yong-hi, die sich schon in Dear Pyongyang (2005) mit ihrer Familiengeschichte zwischen Nordkorea und Japan auseinandergesetzt hat. Im Mittelpunkt von Dear Pyongyang stand Yangs Vater, der ein führendes Mitglied der nordkoreanisch affiliierten Organisation der koreanischen Minderheit in Japan war und in den 70er Jahren seine Söhne …