Alle Artikel mit dem Schlagwort: Japan

Radiobeitrag: Annette Schad-Seifert über Elternzeit in Japan

Als erster Politiker in Japan hat der Umweltminister Koizumi Shinjirô angekündigt, in Kürze zwei Wochen Elternzeit nehmen zu wollen – was im Lande zu einiger Aufregung und viel Medienberichterstattung geführt hat. Aus diesem Anlass hat Prof. Annette Schad-Seifert mit dem Deutschlandfunk über das Thema Elternzeit in Japan gesprochen. So ist ein sehr spannender Beitrag entstanden (gesendet am 17.1.2020), der hier zu finden ist (zweiter Beitrag der Sendung, ca. 7:45–13:15).

Konferenz „Queerying Japan“ – Ein Blick auf die Märkte und den Konsum

Anfang Juli hat unser Institut (Lehrstuhl I, Prof. Dr. Andrea Germer) die internationale Konferenz „Queerying Japan“ organisiert, die auf reges Interesse stieß und zu lebendigen Diskussionen angeregt hat. Drei Masterstudierende unseres Instituts waren dabei und berichten in nächster Zeit hier auf dem Blog von einzelnen Panels der Veranstaltung. Den Anfang macht heute Dana Persch, die sich besonders dem Thema „Markets and Consumers“ gewidmet hat. Bei wunderschönem sonnigen Wetter fand am 6. und 7. Juli die Konferenz „Queerying Japan“ im Haus der Universität in Düsseldorf statt. Die vom Institut für Modernes Japan organisierte Konferenz war die erste ihrer Art in Deutschland, die „queer subjects“ thematisierte und hoffentlich weitere Veranstaltungen anregen wird. Über die Frage, wie Geschlecht und Sexualität soziale Beziehungen formen und über Chancen im Leben entscheiden, diskutierten Teilnehmer aus Japan, Deutschland, Australien und den USA. Der Forschungsbereich der „Queer Studies“ ist noch eine relativ junge kulturwissenschaftliche Forschungsrichtung, die Geschlecht, Sexualität und sexuelle Identitäten untersucht. Innerhalb dieser sehr breit aufgestellten Themen fokussierte sich das Symposium vor allem auf die Gesetzeslage und Politik, auf die Institution Ehe, …

Neues Buch von Prof. Tagsold erschienen!

Bei uns am Institut ist ganz frisch ein sehr interessantes neues Buch erschienen: „Spaces in Translation. Japanese Gardens in the West“ von Prof. Christian Tagsold (University of Pennsylvania Press, 2017).  Hier eine kurze Vorstellung des Werks: Spaces in Translation: Japanese Gardens and the West Christian Tagsold „Christian Tagsold provides a detailed social and intellectual history and a phenomenological study all at once. There is nothing remotely like this book, and with it, Tagsold becomes a central figure in the study of Japanese gardens.“ Kendall Brown, California State University, Long Beach In Spaces in Translation, Christian Tagsold explores Japanese gardens in the West and ponders their history, the reasons for their popularity, and their connections to geopolitical events. He concludes that a process of cultural translation between Japanese and Western experts created an idea of the Orient and its distinction from the West. Full Description, Table of Contents, and More 256 pages | 6 x 9 | 47 illus. Hardcover | ISBN 978-0-8122-4674-2 | $59.95s | £50.00 Ebook | ISBN 978-0-8122-9433-0 | $59.95s | £39.00 A …

Mangavorstellung: Hikaru no Go

Liebe Mangaliebhaber und Anime Fans, der folgende Eintrag soll Teil einer Reihe von Einträgen werden, die sich mit der Vorstellung von Manga beschäftigen. Ziel und Zweck ist es bei den Lesern ein Interesse für Manga und Anime im Allgemeinen zu wecken bzw. falls das Interesse bereits schon vorhanden ist, dieses mit verschiedenen Manga aus dem Manga-Universum zu erweitern. In meinem ersten Beitrag geht es um den Manga ヒカルの碁 – Hikaru no Go, der das Go-Spiel thematisiert. 

Prof. Tagsold am Sonntag im Radio

In der Reihe „Fragen an den Autor“ ist Prof. Christian Tagsold am Sonntag, 7. Juli, ab 11 Uhr für eine Stunde bei SR2 zu Gast. In der traditionsreichen Sachbuch-Sendung stellen jeden Sonntag Autorinnen und Autoren ihre Werke vor und beantworten Fragen der Hörerinnen und Hörer. Christian Tagsold spricht über sein Buch Japan – Ein Länderportrait, das im März 2013 im Ch.-Links-Verlag erschienen ist. Die Sendung „Fragen an den Autor“ hat einen Blog, auf dem Interessierte bereits im Vorfeld der Sendung Fragen an den Autor hinterlassen können. Auch während und nach der Sendung kann dort von den Zuhörerinnen und Zuhörern das vorgestellte Werk diskutiert werden. Falls Sie also konkrete Fragen zu Herrn Tagsolds Buch haben – oder vielleicht dazu, wie sich die Arbeit an dem Buch für ihn gestaltet hat – können Sie ihn nun auch ganz offiziell über das Radio oder den Blog ansprechen.

Winzige Inseln sorgen für reichlich Zündstoff

Am Montag, 3. Juni, gab es an unserer Uni in der Reihe „Außenpolitik Live“ eine Podiumsdiskussion zum Thema „Territorialkonflikte im Chinesischen Meer“, moderiert von Prof. Dr. Christian Tagsold. Rhea Handgretinger Ishizaka war dort und gibt hier Ihre Eindrücke von der Veranstaltung wieder. Nach einer Begrüßung durch den Dekan der Philosophischen Fakultät der HHU, Prof. Bleckmann, wurden die beiden Referenten, Volker Stanzel, Deutscher Botschafter aus Tokyo, und Gudrun Wacker von der Stiftung Wissenschaft und Politik vorgestellt. Botschafter Stanzel gab zunächst einen historischen Überblick über die acht Riffe im ostchinesischen Meer, die immer wieder Anlass für Konflikte bieten: Die Inseln sind 1893 zusammen mit Taiwan mit den Pescadore-Inseln Teil Japans. Nach dem 2. Weltkrieg  ging Taiwan zurück an die Republik China unter der Guomindang-Regierung. Die Volksrepublik China wurde erst am 1. Oktober 1949 ausgerufen. Die anderen Inseln waren unter US-Besatzung. Ende der 1960er Jahre vermuteten UNO- Wissenschaftler Bodenschätze im Bereich dieser Inseln. Daraufhin wurden von chinesischer und japanischer Seite Anspruch auf die Inseln erhoben. Als Okinawa 1972 seine Souveränität zurückerlangte, gab es bezüglich der Inseln keine Festlegung. …

Eine CD für Japan

„Benefiets for Japan“ – so lautet der Titel einer Doppel-CD, die das Leverkusener Label licht-ung zugunsten von Hilfsprojekten in Nordjapan herausgibt. Johannes Garbe hat 35 Künstler aus der ganzen Welt für dieses außergewöhnliche Projekt gewinnen können, so dass auf den beiden CDs eine sehr große Vielfalt versammelt ist. Die Stücke stammen alle aus der alternativen Musik-Szene und reichen von abstrakten Noise-Werken über Tanzbares bis hin zu Punkrock. Sogar eine japanische Berühmtheit ist vertreten: Der Acid-Folk-Sänger Tomokawa Kazuki, der seit den 1970er Jahren aktiv ist und mit Regisseuren wie Miike Takashi und Wakamatsu Kôji zusammengearbeitet hat. Einen Überblick über alle auf dem Album vertretenen Künstler und Titel gibt es hier. Die CD ist über licht-ung erhältlich und kostet 16 Euro, von denen je 5 Euro an das Rote Kreuz und an das Projekt „Heart on Coin“ gehen, das Schulen in den betroffenen Regionen unterstützt.

Letzte Berlinale-Nachlese: Senzo ni naru („Roots“)

Ohayô! Kyô mo ganbarimashô! „Guten Morgen! Lass uns auch heute unser Bestes geben!“   Dieser Satz, gerufen durch einen gelben Trichter, steht am Anfang des Dokumentarfilms Senzo ni naru 先祖になる („Roots“), der bei der Berlinale vorgestellt wurde. Die Stimme, die durch den Trichter schallt, gehört zu Satô Naoshi, dem mittlerweile 79-jährigen Protagonisten des Films, den der Regisseur Ikeya Kaoru über mehr als ein Jahr begleitet hat. Naoshi, der von seinem gesamten Umfeld vertraulich beim Vornamen genannt wird, hat am 11. März 2011 seinen Sohn durch den Tsunami verloren und das Aramachi-Viertel (in Rikuzentakata, Präfektur Iwate), in dem er lebt, wurde weitgehend zerstört. Das ganbarimashô zu Anfang legt schon den Grundton des Films fest: Es geht nicht in erster Linie um das Leid der Menschen oder um politische Intentionen, sondern um das Schicksal einer einzelnen Person, die mit einem beinahe schon aggressiven Optimismus der gewaltigen Zerstörung trotzt. Das mag auf manche verengt wirken – erwartungsgemäß kam von deutschen Zuschauern der Kommentar, dass sie die Thematisierung von Fukushima vermissten –, trifft in Japan aber sicher auch einen …

Japan auf der Berlinale 2013 / Cold Bloom

Die Auswirkungen der Katastrophe vom 11. März 2011 auf das Filmschaffen in Japan sind auch auf der diesjährigen Berlinale wieder sehr deutlich spürbar. Dass dieses Jahr nur fünf neue Filme aus Japan in Berlin vertreten sind – merklich weniger als in den Vorjahren – zeigt, dass die Filmindustrie sich nur langsam erholt. Drei der fünf Filme beschäftigen sich außerdem direkt oder indirekt mit der Katastrophe. Heute Abend feiert im Friedrichstadtpalast Yamada Yôjis neuer Film Tokyo Kazoku 東京家族 („Tokyo Family“) seine Premiere, ein Remake des Meisterwerks von Ozu Yasujirô. Ein gewagtes Projekt, auf das man gespannt sein darf. Funahashi Atsushi, der letztes Jahr seinen eindringlichen Dokumentarfilm „Nuclear Nation“ vorgestellt hat, präsentierte am Montag sein neues Werk Sakura namiki no mankai no shita ni 桜並木の満開の下に („Cold Bloom“), eine Liebesgeschichte, die sich in einer von dem Tsunami gebeutelten Region entfaltet.   „Cold Bloom“ ist aus einer Menge vielversprechender Zutaten zusammengemengt. Mit der Stadt Hitachi in Ibaraki-ken hat Funahashi Atsushi eine Location gefunden, an der sich vieles konzentriert: Die Zerstörung durch den Tsunami, der langsame Zerfall einer ehemaligen Keimzelle der …

Ulrike Ezold gewinnt Nachwuchs-Preis

Wir gratulieren unserer Studentin Ulrike Ezold, die mit einer Präsentation ihrer Bachelorarbeit den ersten Platz des Young Information Professionals (YIP) Award erreicht hat! In Ihrer Arbeit hat sich Ezold mit der Frage beschäftigt, wie der japanische Energiekonzern TEPCO in den zwei Monaten nach der Katastrophe im März 2011 den Internetdienst Twitter zur (Krisen-) Kommunikation genutzt hat. Dies aktuelle Brisanz der Forschungsarbeit und die souveräne Anwendung inhaltsanalytischer Methoden überzeugten die Jury. Ulrike Ezold, die im Nebenfach Informationswissenschaft studiert, präsentierte die Ergebnisse ihrer Studie auf der DGI-Konferenz zum Thema „Social Media & Web Science – Das Web als Lebensraum“, die am 22. und 23. März in Düsseldorf stattgefunden hat. Das Poster, in dem sie ihre Resultate visuell sehr ansprechend dargestellt hat, kann hier heruntergeladen werden. In ihrer Arbeit wertete Ulrike Ezold die Tweets, die der Konzern im Untersuchungszeitraum veröffentlicht hatte, inhaltlich aus und setzte sie zu offiziellen Pressemeldungen von TEPCO in Beziehung. TEPCO reagierte auf direkte Anfragen von Twitter-Nutzern (@-Messages) nicht, Informationen zum Atomkraftwerk in Fukushima fehlten lange völlig. Fast ausschließlich wurde über bevorstehende Stromausfälle informiert. Erst …