Alle Artikel mit dem Schlagwort: Film

Buch mit Beitrag aus unserem Institut

Eine Neuerscheinung mit Beteiligung unseres Instituts: An der Philosphischen Fakultät der HHU wurde soeben das Buch „Alte im Film und auf der Bühne“ herausgegeben, für das auch Christian Tagsold und Elisabeth Scherer einen gemeinsamen Beitrag verfasst haben. Der zeitgenössische Film in Europa, Japan und Amerika greift verstärkt Themen wie Altersliebe, alternde Künstler, Generationenkonflikte, Demenz und Pflegenotstand sowie neue Lebensformen im Alter auf – all das ist auch Thema des Buches. Scherer und Tagsold analysieren in ihrem Beitrag den japanischen Film Pekorosu no haha ni ai ni iku („Pecoross‘ Mother and Her Days„, 2013), der dieses Semester auch in unserem Filmclub Thema war.

Japanische Familie als Komparsen für Kinofilm gesucht

Uns erreichte eine Anfrage von einem Filmteam, die nach einer japanischen Familie bzw. Darsteller für eine Familie für ein Filmprojekt suchen. Hier ist die Ausschreibung: Für den neuen Film von Sven Unterwaldt „Schatz, nimm du sie!“, produziert von Bavaria Film GmbH, sind wir noch auf der Suche nach Komparsen. In dem Film geht es um die Eltern Toni & Marc, die sich scheiden lassen wollen und aus Karriere-Gründen beide das Sorgerecht für die Kinder ablehnen. Es entbrennt ein Sorgerechtsstreit der anderen Art. Für eine Szene bei einem Kinderschachturnier suchen wir noch eine Japanerin und einen Japaner mittleren Alters (ca. 30-45 Jahre), gerne auch Paare, die als Ehepaar ihren Sohn beim Schachspiel anfeuern. Auch die Rolle dieses ‚Sohnes‘ ist noch zu vergeben. Hierfür suchen wir einen japanischen Jungen (ca. 10-12 Jahre alt). Gerne dürfen sich auch Familien (Vater, Mutter, Sohn) zusammen bewerben. Die Dreharbeiten finden im Juni/Juli im Raum Köln & Raum Bonn statt und es handelt sich hierbei um einen Drehtag, der natürlich auch vergütet wird. Wenn Sie Lust haben oder jemanden kennen, dann würden …

Impressionen aus dem Übersetzungsprojekt „Diebesbande 39“

Nach der großen Resonanz, die das Übersetzungs- und Untertitelungsprojekt im Sommersemester 2013 fand, wurde unter Leitung von Mai Umezaki und Adam Jambor auch in diesem Semester ein Übersetzungsprojekt angeboten, das von den Studierenden sehr positiv aufgenommen wurde. Die Aufführung der Untertitel zur Komödie „Diebesbande 39“ (jap. 39 settôdan) in Hörsaal 6 E war ein voller Erfolg und der Hörsaal mit seinen etwas über 60 Plätzen bis auf den letzten Platz gefüllt. Nachdem letztes Semester durch den Lehrförderfonds der HHU zur Förderung innovativer Lehrkonzepte eine Dokumention zur nach wie vor aktuellen Thematik „Erdbeben und Tsunami im Nordwesten Japans“ übersetzt und untertitelt wurde, stand im Zentrum des aktuellen Projekts eine Komödie, die sich mit der Situation geistig Behinderter in Japan beschäftigte.

Fukushima-Filme zeigen Leben mit der Strahlung

Die Trauer um die Toten, der Verlust von Heimat, wirtschaftlicher Niedergang – die Katastrophe vom 11. März 2011 ist innerhalb kurzer Zeit im japanischen Film schon von vielen Seiten beleuchtet worden. Unter den japanischen Beiträgen bei der diesjährigen Berlinale beschäftigten sich die Spielfilme Kujira no machi, Tôkyô kazoku und Cold Bloom mit der Katastrophe. Die Atomkatastrophe und die verheerenden Folgen der austretenden Radioaktivität allerdings waren bisher nur im Bereich des Dokumentarfilms präsent (z.B. Nuclear Nation, Friends after 3.11, Radioactivists). Das hat sich jetzt geändert: Beim diesjährigen japanischen Filmfestival Nippon Connection in Frankfurt gab es gleich zwei Spielfilme, die sich mit der unsichtbaren nuklearen Bedrohung auseinandersetzen. Kibô no kuni („Land of Hope“) von Sono Sion spielt in einer Zukunft, in der in Japan erneut ein Reaktor zerstört wird. Durch die Protagonisten – ein altes Bauernpaar, ihren Sohn und dessen schwangere Frau – erlebt der Zuschauer Ausweglosigkeit und verzweifeltes Aufbäumen. Odayakana nichijô (int. Titel „Odayaka“) schildert in schlichten, alltagsnahen Bildern die Reaktionen der Menschen auf die Katastrophe irgendwo im Großraum Tokyo. Der Regisseur Uchida Nobutera konzentriert sich dabei …

Letzte Berlinale-Nachlese: Senzo ni naru („Roots“)

Ohayô! Kyô mo ganbarimashô! „Guten Morgen! Lass uns auch heute unser Bestes geben!“   Dieser Satz, gerufen durch einen gelben Trichter, steht am Anfang des Dokumentarfilms Senzo ni naru 先祖になる („Roots“), der bei der Berlinale vorgestellt wurde. Die Stimme, die durch den Trichter schallt, gehört zu Satô Naoshi, dem mittlerweile 79-jährigen Protagonisten des Films, den der Regisseur Ikeya Kaoru über mehr als ein Jahr begleitet hat. Naoshi, der von seinem gesamten Umfeld vertraulich beim Vornamen genannt wird, hat am 11. März 2011 seinen Sohn durch den Tsunami verloren und das Aramachi-Viertel (in Rikuzentakata, Präfektur Iwate), in dem er lebt, wurde weitgehend zerstört. Das ganbarimashô zu Anfang legt schon den Grundton des Films fest: Es geht nicht in erster Linie um das Leid der Menschen oder um politische Intentionen, sondern um das Schicksal einer einzelnen Person, die mit einem beinahe schon aggressiven Optimismus der gewaltigen Zerstörung trotzt. Das mag auf manche verengt wirken – erwartungsgemäß kam von deutschen Zuschauern der Kommentar, dass sie die Thematisierung von Fukushima vermissten –, trifft in Japan aber sicher auch einen …

Japan auf der Berlinale 2013 – Capturing Dad

Capturing Dad (Chichi o tori ni) von Nakano Ryota ist eine Hommage an die Familie. Genauer gesagt an die Mutter des Regisseurs und deren „Coolness“, meint Nakano. Seine Mutter zog ihn und seinen Bruder nach dem Tod seines Vaters allein groß (Nakano war zu diesem Zeitpunkt sechs Jahre alt). Im Film wurden die beiden Schwestern Koharu, 17, und Hazuki, 20, von ihrer Mutter aufgezogen, nachdem der Vater seine Familie für eine andere Frau verließ. Nun viele Jahre später bekommt die Mutter der beiden einen Anruf: ihr geschiedener Mann liegt im Sterben und die Mädchen sollen ihren Vater besuchen –  um Abschied zu nehmen und um für ihre Mutter ein Foto von ihm zu machen. Allerdings nicht aus sentimentalen Gründen, sondern damit sie über ihn lachen kann. Immer humorvoll und liebevoll folgt Nakano den beiden Schwestern, die von Yanagi Erisa und Matsubara Nanoka wunderbar gespielt werden, auf ihrer Begegnung mit der Familie des Vaters. Damit die Mädchen und Watanabe Makiko, die die Mutter der beiden spielt, eine überzeugende Familie darstellen konnten, ließ Nakano die beiden, die …

Yamada Yôjis Geschenk an sich selbst: Tôkyô Kazoku

Yamada Yôjis neuer Film Tôkyô Kazoku 東京家族 („Tokyo Family“), der am Mittwoch auf der Berlinale vorgestellt wurde, klingt zunächst mächtig schwergewichtig: Ein Film, mit dem der Regisseur das mittlerweile 50. Jahr seines Schaffens feiert, ein Remake von Ozus Meisterwerk Tôkyô Monogatari, und das auch noch zum 60. Jubiläum dieses Films, der 1953 erschienen ist. Allen Befürchtungen zum Trotz wurde es dann doch ein vergnüglicher Kino-Abend mit einem Film, dessen Drehbuch sehr nah am Original bleibt, aber seine ganz eigene Stimmung entwickelt, eine typische Yamada-Yôji-Stimmung mit vielen Momenten zum Schmunzeln und einigen zum traurig sein. Seine Qualität gewinnt Yamadas Film nicht aus einer Aktualisierung oder gar einem Einbezug virulenter gesellschaftlicher Tendenzen. Zwar wird auch das Leben der Familie Hirayama, die wir hier kennenlernen, ganz am Rande von der Katastrophe vom 11. März 2011 berührt, zwar bezeichnet sich einer der Söhne selbst als Freeter (wobei er als Bühnenbildner wohl eher der Kategorie „freier Künstler“ zuzuordenen wäre) – diese Elemente wirken jedoch eher wie Randbemerkungen, die Yamada notgedrungen fallen lässt, um nicht zu antiquiert zu wirken. Ansonsten hat sich nämlich für …

Film: You Drive Me Crazy

Am 18. April 2013 feiert der Film <You Drive Me Crazy> seine deutschlandweite Premiere. Ein Film von Andrea Thiele und Lea Jaspers. Die Dokumödie zeigt das Leben dreier Menschen, die ihr zu Hause aufgeben, um in einem anderen Land einen Neuanfang zu wagen. Ihre größte Herausforderung liegt dabei in dem Erwerb des Führerscheins in der Wahlheimat. Zunächst bringt den Protagonisten der Fahrunterricht Ärger, aber mit der Zeit lernen sie eben dadurch, sich in der neuen Kultur zurechtzufinden. Ein drittel des Abenteuers spielt in Tokyo, in das der amerikanische Grafikdesigner Jake gezogen ist. Mehr Informationen gibt es auf facebook und der offiziellen Homepage.

Japan auf der Berlinale 2013 / Cold Bloom

Die Auswirkungen der Katastrophe vom 11. März 2011 auf das Filmschaffen in Japan sind auch auf der diesjährigen Berlinale wieder sehr deutlich spürbar. Dass dieses Jahr nur fünf neue Filme aus Japan in Berlin vertreten sind – merklich weniger als in den Vorjahren – zeigt, dass die Filmindustrie sich nur langsam erholt. Drei der fünf Filme beschäftigen sich außerdem direkt oder indirekt mit der Katastrophe. Heute Abend feiert im Friedrichstadtpalast Yamada Yôjis neuer Film Tokyo Kazoku 東京家族 („Tokyo Family“) seine Premiere, ein Remake des Meisterwerks von Ozu Yasujirô. Ein gewagtes Projekt, auf das man gespannt sein darf. Funahashi Atsushi, der letztes Jahr seinen eindringlichen Dokumentarfilm „Nuclear Nation“ vorgestellt hat, präsentierte am Montag sein neues Werk Sakura namiki no mankai no shita ni 桜並木の満開の下に („Cold Bloom“), eine Liebesgeschichte, die sich in einer von dem Tsunami gebeutelten Region entfaltet.   „Cold Bloom“ ist aus einer Menge vielversprechender Zutaten zusammengemengt. Mit der Stadt Hitachi in Ibaraki-ken hat Funahashi Atsushi eine Location gefunden, an der sich vieles konzentriert: Die Zerstörung durch den Tsunami, der langsame Zerfall einer ehemaligen Keimzelle der …

Japan bei der Berlinale: Kazoku no kuni

Kazoku no kuni (internationaler Titel: „Our homeland“) ist ein Film, den eigentlich Stephanie Klasen besprechen müsste, unsere Expertin für Filme mit Japankoreaner-Thematik. Da sie aber gerade in Japan weilt, springe ich gerne ein, um diesen  gelungensten japanischen Spielfilm der Berlinale vorzustellen. Raffiniert ist schon der Titel Films, „Kazoku no kuni“ – „das Land meiner/unserer Familie“. Welches Land damit gemeint ist, bleibt bewusst offen, denn die Hauptfiguren stehen zwischen zwei Ländern, Japan und Nordkorea. Es geht um eine Familie von Japankoreanern (Zainichi), die schon seit mehreren Generationen in Japan lebt. Die Mutter kann schon nicht besonders gut Koreanisch und die Tochter Rie, eine Japanischlehrerin, spricht es gar nicht (auch wenn sie es versteht). Der Vater allerdings ist ein nordkoreanischer Patriot, der sogar der örtlichen nordkoreanischen Vereinigung vorsteht. Auf Betreiben des Vaters ist der Sohn, Sonho, – wie viele Japankoreaner, die sich davon ein besseres Leben erhofften – in den 1970er Jahren im Alter von nur 16 Jahren nach Nordkorea ausgewandert und konnte seither nicht einmal für einen Urlaub zurückkehren. Nun leidet er an einem Hirntumor und …