Am 20. Mai veranstaltet das Institut für Modernes Japan und das Goethe-Museum Düsseldorf ein Symposium mit dem Titel Vom Japonismus zur Japanimation.
Das Symposium beschäftigt sich mit zwei Phasen des kulturellen Austauschs zwischen Japan und dem Westen, welche grob an den beiden letzten Jahrhundertwenden festgemacht werden können. Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert, als das sich modernisierende Japan viele westliche Kulturelemente aufnahm, wurde die Revolution des Sehens in der westlichen Kunst eingeleitet. Ein Phänomen, welches auch zeigt, wie produktiv und innovativ Kunst und Kultur sich gegenseitig transformieren können. Seitdem sind japanische Kulturelemente zu einem Teil der modernen europäischen Kultur geworden, und viele kulturelle Elemente aus Europa und Amerika werden von Japanern als Teil ihrer eigenen Kultur empfunden.
Zur Jahrhundertwende zum 21. Jahrhundert hingegen lässt sich eine zunehmende Begeisterung für Produkte der japanischen Populärkultur, wie Manga, Anime und Fernsehserien, im Westen erkennen. Besonders junge Leute nehmen diese Medien mit großer Begeisterung auf und erleben sie als ihre eigene Kultur. Allerdings entstand diese japanische Populärkultur auch nicht aus einer japanischen Kulturtradition, sondern stand von Anfang an auch unter starkem Einfluss der amerikanischen Kultur. Heute werden Anime (bzw. Japanimation) in vielen Ländern aufgegriffen, und es werden eigene Produktionen in diesem Stil geschaffen.
Das Symposium beschäftigt sich mit den grenzüberschreitenden Wechselbeziehungen dieser beiden Epochen und soll auch deutlich machen, dass kulturelle Differenzen und Diversität nicht zu Abgrenzungen und Ausschließungen, sondern in einem grenzüberschreitenden Kulturereignis zur Entstehung einer neuen Kultur führen können.
Programm:
9:30 Uhr bis 10:00 Uhr: Begrüßung
Prof. Dr. Dr. H. c. Mult. Volkmar Hansen (Goethe-Museum Düsseldorf)
Prof. Dr. Dr. H. c. Michiko Mae (Institut für Modernes Japan)
Rektor Prof. Dr. Dr. H. Michael Piper (Universität Düsseldorf)
Teil 1: Grundlagen
10:00 Uhr bis 11:00 Uhr: Orientalismus im Japandiskurs und transkulturelle Realität in Kunst und Populärkultur
Michiko Mae, Universität Düsseldorf
11:00 Uhr bis 11:30 Uhr: Pause
11:30 bis 12:30 Uhr: Cross Cultural Negotiations: Japan as Fantasy and Reality in the Western Imagination
Susan Napier, Tufts University, USA
12:30 Uhr bis 14:00 Uhr: Mittagspause
Teil II: Japonismus
14:00 Uhr bis 15:00 Uhr: Von Blumenbeeten und Bronzestörchen – Wie im Japonismus Gärten japanisch wurden
Christian Tagsold, Universität Düsseldorf
15:00 Uhr bis 16:00 Uhr: Die Maler des jungen Rheinlandes und Japan
Claudia Delank, Köln
16:00 Uhr bis 16:30 Uhr: Pause
Teil III: Japanimation
16:30 Uhr bis 17:30 Uhr: Doch zu cool für Japan? Einige Gedanken zu mangaesker Virtualität
Stephan Köhn, Universität Erlangen
17:30 Uhr bis 18:30 Uhr: ,Japanimation‘ am Ende? Populärkulturelle Studien nach „Cool Japan“.
Steffi Richter, Universität Leizpzig
Termin: 20. Mai, Beginn 9:30 Uhr
Ort: Goethe-Museum, Schloss Jägerhof, Jacobistr. 2, 40211 Düsseldorf
Organisation: Prof. Dr. Michiko Mae, Institut für Modernes Japan, Heinrich Heine Universität Düsseldorf
Kontakt: Dr. des. Julia Siep, Telefon: 0211/81-14709
Email: Julia.Siep@phil.uni-duesseldorf.de